10 Dinge, die Sie über Webdesign wissen müssen

Beitragsbild Webdesign

Das Internet hat unser Leben in vielerlei Hinsicht einfacher gemacht. Einerseits können zu jedem Thema Informationen schnell und einfach gefunden werden. Andererseits ist es leicht, Angebote von verschiedenen Anbietern zu vergleichen und so eine fundierte Wahl zu treffen.

Die zunehmende Digitalisierung bringt allerdings auch neue Herausforderungen mit sich. Das Treffen von Entscheidungen beispielsweise wird immer komplexer. Suchen wir eine bestimmte Information, finden wir unzählige Webseiten, Blogbeiträge oder Videos dazu. Gibt man beispielsweise in der Google Suche den Begriff «Schokoladenkuchen backen» ein, erscheinen rund 581’000 Ergebnisse. Wie soll man da die beste Webseite resp. das leckerste Rezept finden?

Das Geheimnis von Usability

Wie Sie es schaffen, dass Ihre Webseite gefunden wird, haben wir in unseren Blogbeiträgen aufgezeigt. Heute möchten wir Ihnen 10 Punkte vorstellen, die sie über Webdesign wissen müssen. Sie erfahren, was Sie machen können, damit ein Besucher sich auf Ihrer Webseite zurechtfindet, die Informationen bekommt, die er haben möchte und somit die Seite nicht gleich wieder verlässt, um den nächsten Treffer auszuprobieren. Das Zauberwort hierfür lautet Usability (auf Deutsch: Benutzerfreundlichkeit).

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«Don’t make me think!»

Der bekannte User Experience Spezialist Steve Krug meint damit, dass sich der Besucher auf der Webseite intuitiv zurechtfinden können muss. Dafür sollte sie von selbst verständlich oder zumindest selbsterklärend sein. Versuchen Sie, Ihre Webseite möglichst einfach zu halten, geben Sie dem Besucher wo nötig Hilfestellungen und beantworten Sie vorausschauend alle Fragen, die beim Webseitenbesucher entstehen können.

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Effektive und effiziente Navigation

Die Navigation ist ein zentraler Bestandteil Ihrer Webseite. Der Besucher muss sich ohne Probleme zurechtfinden. Findet er nicht, wonach er sucht oder kostet es ihn zu viel Anstrengung, verlässt er die Webseite und kehrt höchst wahrscheinlich nicht mehr zurück. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, wie man auf einer Webseite nach einer Information suchen kann: Die einen benutzen die Navigationsleiste, die anderen geben den Suchbegriff in der Suchleiste ein. Deswegen ist es wichtig, dass sowohl die Navigationsleiste gut aufgebaut ist, als auch dass die Suche die passenden Ergebnisse liefert.

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Optimierung der Klicks – Qualität vor Quantität

Viele Leute gehen davon aus, dass man seine Webseite so gestalten sollte, dass der Nutzer möglichst wenig Klicks benötigt, um ans Ziel zu kommen. Das ist sicher keine falsche Überlegung. Sie sollten jedoch den Fokus eher darauf legen, dass der Webseitenbesucher mit möglichst wenig (mentalem) Aufwand ans Ziel gelangt. Stellen Sie sich vor, Sie suchen auf einer Webseite nach einem bestimmten Produkt. Müssen Sie zwar nur zweimal klicken, sind sich aber beide Male nicht sicher, welcher Link der richtige ist und benötigen viel Zeit für das Abwägen oder Ausprobieren der verschiedenen Optionen, ist das nicht angenehm. Einfacher ist es, wenn Sie zwar viermal klicken müssen, aber jedes Mal sofort wissen, welche Option Sie wählen müssen.

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Webseiten werden nicht gelesen, sondern gescannt

Wir nutzen eine Webseite nicht so, wie es bei deren Design in der Regel angenommen wird. Die wenigsten Leute lesen eine Webseite von A bis Z. Sie wird vielmehr überflogen, damit das Ziel schneller erreicht wird. Damit Ihre Seite einfach gescannt werden kann, sollte der Text in kleinere Paragraphen aufgeteilt und mit treffenden Überschriften versehen sein. Auch Bullet Points oder Bilder können einen längeren Text aufbrechen und ihn somit leserfreundlicher machen.

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Nur wenige Menschen suchen nach dem Optimum

Haben Sie jemals bei einer Internetrecherche alle möglichen Treffer angesehen, die Webseiten genaustens gelesen und so versucht, das Optimum zu finden? Wahrscheinlich nicht. Wir sind in der Regel bequeme Wesen und bemühen uns nicht, eine optimale Entscheidung zu treffen (die es vielleicht gar nicht gibt), sondern geben uns mit einem ausreichend guten Ergebnis zufrieden. Dies bedeutet beispielsweise, dass der Webseitenbesucher auf der Suche nach einer Information nicht die gesamte Navigationsleiste anschaut und sich dann überlegt, welcher Link am besten passt. Er wirft eher einen kurzen Blick darauf und wählt dann den erstbesten aus. Findet er dort nicht die gewünschte Information, probiert er den nächsten aus, bis er fündig wird oder aufgibt und die Seite verlässt. Sie müssen also sicherstellen, dass der erstbeste Link zugleich der treffende ist. Dies erreichen Sie durch eine klare und leicht verständliche Benennung der Menüpunkte.

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Der Internetnutzer schummelt sich durch

Der typische Internetnutzer macht sich nicht die Mühe, herauszufinden wie Dinge funktionieren. Er schummelt sich lieber durch. Dies ermöglicht es ihm, Dinge zu nutzen, die er gar nicht richtig versteht. Solange wir unser Ziel erreichen, ist es uns egal, ob wir die Webseite oder das System richtig verstanden haben. Beim Design Ihrer Webseite sollten Sie darauf achten, dass sich der Besucher nicht durchschummeln muss. Ist sie für ihn leicht verständlich und findet er was er sucht, hat er das Gefühl, Kontrolle über sein Handeln zu haben. Dies führt zu einem besseren Nutzererlebnis und die Chancen steigen, dass er auf Ihre Seite zurückkehrt. Zwei beliebte Instrumente, um dies zu erreichen sind die Hover-Animationen und passende Icons. Hover-Animationen zeigen klar, dass beim Klicken etwas passiert. Icons, wie z.B. der Play-Button weisen auf Aktionen hin.

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Das Wichtigste zuerst

In der Schule haben wir gelernt, dass ein guter Text aus Einleitung, Hauptteil und Schluss besteht. Für Texte auf Webseiten gilt dies nicht. Diverse Studien fanden heraus, dass ein Grossteil der Webseitenbesucher auf einer Seite nicht herunterscrollt. Schreiben Sie deswegen die wichtigsten Aussagen zuoberst und versuchen Sie, den Leser mit den ersten Worten von sich zu überzeugen. Eine langgezogene Einleitung langweilt den Leser; er verliert das Interesse und verlässt Ihre Seite höchst wahrscheinlich wieder.

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Fassen Sie sich kurz

Langweilen Sie den Leser nicht mit unrelevanten Inhalten. Fokussieren Sie sich auf die wertvollen Informationen und präsentieren Sie diese auf eine ansprechende Art und Weise. Eine Benutzerfreundlichkeits-Studie hat gezeigt, dass Texte auf Webseiten im Durchschnitt auf einen Viertel reduziert werden könnten, ohne für den Kunden relevante Inhalte zu verlieren. Versuchen Sie, die Texte auf Ihrer Webseite um die Hälfte zu kürzen. Wir sind sicher: Ihre Leser werden es Ihnen danken.

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Unterschied Computer und Mobile Version

Heutzutage kommt man beim Erstellen einer Webseite kaum mehr um die Mobile Version herum. Viele Leute nutzen das Handy mindestens gleich häufig wie einen Computer, um ins Internet zu gehen. Der Unterschied betreffend der Usability ist nicht gross. Allerdings lesen Leute auf dem kleineren Bildschrim noch weniger und bewegen sich noch schneller durch das Internet als am Computer. Grundsätzlich kann man sagen, dass die oben aufgelisteten Punkte für die Mobile Version noch stärker beachtet werden sollten. Das bedeutet für Sie beispielsweise: noch weniger Worte, noch bessere Scannability und die Wichtigsten Informationen noch klarer darstellen.

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DIY-Usability Testing

Unser letzte Punkt soll Ihnen aufzeigen, wie Sie ganz einfach und ohne Kosten die Usability Ihrer Webseite selbst testen können. Dies ermöglicht es Ihnen zu erkennen, wo die Problemstellen Ihrer Webseite liegen und diese zu verbessern. Durch die bessere Benutzerfreundlichkeit wird die Zufriedenheit Ihrer Nutzer mit dem Nutzungserlebnis verbessert und sie werden mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit zu Ihnen zurückkehren.

Während einem Usability-Test beobachten Sie Menschen, während diese Ihre Webseite benutzen und notieren sich, wo Probleme oder Unsicherheiten bestehen. Für einen aussagekräftigen Test reicht es bereits, wenn Sie drei Leute haben. Beim testen der vierten und fünften Person entdecken Sie in der Regel nur noch Kleinigkeiten. Die grossen Schwierigkeiten werden bereits während den ersten drei Testrunden aufgedeckt. Ihre Testpersonen müssen nicht zwingend fremde Leute sein. Sie können den Test mit Leuten aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis oder Ihrer Familie durchführen, welche noch nicht zu vertraut mit Ihrer Seite  sind. Geben Sie der Testperson typische Aufgaben, welche Sie erledigen soll (z.B. einen Termin vereinbaren, ein bestimmtes Produkt kaufen, die Anfahrtsmöglichkeiten herausfinden usw.) und beobachten Sie, was sie dabei tut. Fragen Sie im Anschluss nach Unklarheiten und Problemen. Wo war die Person unsicher? Welchen Inhalt hat sie nicht verstanden? Warum nutzte Sie nicht den Shortlink auf der Homepage um ans Ziel zu gelangen, sondern suchte sich den Weg mühsam in der Navigation? Hat sie den Link nicht gesehen oder dachte sie, dass er woanders hinführt? All diese Fragen und die Antworten darauf zeigen Ihnen auf, wo Umformulierungen, Änderungen der Navigationsstruktur oder Verbesserungen des Layouts notwendig sind.

Und jetzt?

Wenn Sie diese 10 Ratschläge beherzigen und Ihre Webseite einmal genauer unter die Lupe nehmen, können Sie die Benutzerfreundlichkeit erhöhen und so das Nutzererlebnis verbessern. Wir versichern Ihnen: Die Zeit, die Sie investieren, wird durch zufriedenere Kunden und bessere Ergebnisse wett gemacht.

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